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Philipp Langenegger – ein Schweizer Phänomen.
Geboren am legendären 19. Tag des Wonnemonats Mai im Jahre 1976, und damit genau einen Tag bevor die finnische Skilangläuferin Virpi Katriina Kuitunen das Licht der Welt erblickte.

Bereits als Kind bewies Langenegger seine schier grenzenlose Großzügigkeit, indem er der Stadt Urnäsch im Appenzellerland gestattete, in ihr aufzuwachsen. Er genoss seine Kindheit in einem der größten Käseabbaugebiete Europas am Fuße des Säntis (2502 müM), wo schon 1989 das Frauenstimmrecht eingeführt wurde, während man anderswo immer noch mit Füßen abstimmen musste.

Für sein erstes Engagement in der Rolle des „Esel“ bei den „Bremer Stadtmusikanten“ auf der Bühne des Kindergartens bekam er neben stehenden Ovationen auch einen Extra-Nachschlag Grießbrei.

Weitere Rollen als unkonzentrierter Schüler und vor allem als Sportfanatiker brachten ihm schon früh erste Erfolge und Medaillen im Schnelllauf. Er wurde Nationalturner im Steinstoßen, Ringen, Turnen und Schnellauf und katapultierte sich schließlich unter die
schnellsten sechs Schweizer in der Distanz über 100 Meter (was umgerechnet auf das schnellere Maß außerhalb der Schweiz in etwa 50 Metern entspricht).

Nachdem Langenegger mit 16 Jahren einen Genrewechsel gewagt und eine Metzgerlehre begonnen (und später erfolgreich abgeschlossen) hatte, konnte er als einer der besten seines Faches an den Schweizer Meisterschaften der Jungmetzger teilnehmen, wodurch er sein herzliches Verhältnis zu Tieren endgültig untermauerte.

Die besondere Fähigkeit, andere Lebewesen geschickt und mit höchster Präzision abschlachten und ausweiden zu können, führte Langenegger mit 20 Jahren direkt in die Ausbildung zum Territorial-Grenadier und schließlich zur Antiterroreinheit der Schweizer Armee. Da er auch hier mehrfach ausgezeichnet wurde und schnell den Gipfel des Erreichbaren erklommen hatte, wandte er sich neuen Herausforderungen zu und ging nach Australien.

In Sydney vervollkommnete er sein Englisch, was zuvor immerhin die Worte „yes“, „no“ und „I love you“ umfasst hatte. Er bereiste das ganze Land, um mit frischen Eindrücken im Gepäck in die Schweiz zurückzukehren und dort eine neue Rolle als Verlagsrepräsentant auszuprobieren.

Nachdem er das Casting mit der üblichen Bravour gemeistert hatte, zog er von Haustür zu Haustür, um hochwertige Lexikotheken unter dem Schweizer Bildungsbürgertum zu verteilen. Erstaunlicherweise fiel es Langenegger anfangs schwer, sich in die Rolle des Lexikonvertreters hineinzufinden und pro Abend etwa fünf wildfremde Menschen davon zu überzeugen, hier die einmalige Chance zu erhalten, gegen einen kleinen Obulus schier allumfassendes Wissen zu erwerben und ihr Heim gleichzeitig um eine nicht zu unterschätzende Wertanlage zu bereichern.

Seinem eisernen Willen und seiner geradezu beängstigend hohen Disziplin verdankt es Langenegger, dass er nach einem halben Jahr suboptimaler Verkaufsgespräche plötzlich den Dreh raus hatte und dann innerhalb kürzester Zeit zum besten Verkäufer Europas aufstieg. Sobald er auch nur den Mund aufmachte, riss man ihm schon die 31 in edlem Leder gebundenen Bücher aus den adrett gepflegten Händen und sein einzig auf Provisionsbasis begründetes Engagement machte sich bezahlt.

Doch nicht nur die Firma erkannte sein Talent und wollte ihn fördern, auch andere offerierten ihm Auftritte auf Hochzeiten und Feiern, wo er jedoch keine Bücher, sondern gute Laune verkaufte.

Letzteres begann, ihm immer mehr Spaß zu bereiten und so beschloss er, seine darstellende Kunst an der Filmschauspielschule in Zürich zu perfektionieren. Da er schnell erkannte, dass einem mit albernen Dialekten im internationalen Filmbusiness die wirklich großen Rollen verwehrt bleiben, entschied sich Langenegger, sein Schwyzerdütsch an den Nagel zu hängen und in die Metropole des Hochdeutschen zu wechseln – nach Köln!

Nach vier Jahren an der Kölner „Arturo“-Schauspielschule und erfolgreicher Bühnenreifeprüfung (ZBF) wurde er natürlich vom Fleck weg am Theater in Mühlheim an der Ruhr engagiert. Ob in klassischen Rollen im Theater, als durchgeknallter Standup-Comedian auf der Kleinkunstbühne, als Polizist im „Tatort“, als soziopathischer „Dr. Herforth“ im gleichnamigen Comedyserien-Projekt, als Sketchpartner in diversen Fernsehserien oder als verschrobener Antiquitätenhändler in der ZDF-Telenovela „Alisa“ – Philipp Langenegger ist auf direktem und multimedialem Wege in den Schauspielolymp, wo sich der passionierte Hobby-Jodler dann seinen endgültigen Wunsch erfüllen wird: die Wiederbelebung des klassischen Heimatfilms!